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König Heinrich I. (um 875-936)
... wurde um 875 geboren. Durch seine Heirat der Merseburger Fürstentochter Hatheburch 906 zu erheblichem Besitztum gelangt, errichtete er nach 919 in Merseburg eine Königspfalz, die sich zu einer der bedeutendsten Pfalzen des deutschen Reiches entwickelte. 933 gelang es seinem Heer, die eingefallenen Ungarn bei Riade entscheidend zu schlagen. Laut zeitgenössischer Geschichtsschreibung ließ Heinrich dieses bedeutende Ereignis in einem Wandgemälde in seiner Merseburger Pfalz darstellen. Am 2.7.936 starb König Heinrich I. in der Pfalz Memleben.
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Kaiser Otto I. der Große (912-973)
..., Sohn Heinrichs I., wurde am 23.10.912 geboren. Auch für Otto I. war Merseburg ein wichtiger Pfalzort. Am 10.8.955 gelobte er vor der Schlacht auf dem Augsburger Lechfeld, im Falle eines Sieges über die Ungarn in Merseburg ein Bistum zu gründen. 968 zog Boso als erster Bischof in Merseburg ein und die Pfalzkirche Heinrichs I. wurde zur Kathedrale erhoben. Kaiser Otto I. starb am 7.5.973 in Memleben und wurde im Magdeburger Dom beigesetzt.
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Kaiser Heinrich II. (973-1024)
... wurde 973 geboren. Während seiner Regierungszeit (1002-1024) entwickelte sich die Pfalz Merseburg, die er allen anderen Pfalzen vorzog, zu einem Zentrum des deutschen Reiches. 1004 stellte Heinrich II. das Bistum Merseburg wieder her. Am 18.5.1015 legte Bischof Thietmar den Grundstein zu einem Neubau des Domes. Heinrich II. förderte den Dombau durch kostbare Geschenke und nahm an dessen Weihe 1021 selbst teil. Er starb 1024 in der Pfalz Grona bei Göttingen.
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Bischof Tilo von Trotha (um 1430-1514)
... entstammte einer alten Ministerialenfamilie. Ab 1446 residierte Tilo als Bischof in Merseburg. Er entfaltete eine rege Bautätigkeit, die Stadt und Stift entscheidend prägte. Sein an vielen Bauwerken angebrachtes Wappen, ein Rabe mit einem Ring im Schnabel, erinnert wie die bekannte Rabensage noch heute an ihn. Um 1470 begann Bischof Tilo mit einem Schlossneubau und um 1510 folgte eine umfassende Erneuerung des Domes. Bischof Tilo starb 1514 und wurde im Merseburger Dom beigesetzt.
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Herzog Christian I. der Ältere (1615-1691)
..., 1615 in Dresden geboren, wurde 1656 erster Herzog von Sachsen-Merseburg. Durch seine Regierung und seine Baufreudigkeit trug Christian I. zum Aufschwung des Merseburger Landes nach dem 30-jährigen Krieg bei. Er ließ die zerstörte Neumarktbrücke instand setzen, den Schlossgarten anlegen und zahlreiche Gebäude neu errichten. Dom und Schloss erhielten barocke Verschönerungen. 1691 starb Christian I. und wurde in der von ihm begründeten Fürstengruft des Merseburger Domes beigesetzt.
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Carl Adolph von Basedow (1799-1854)
... wurde am 28.3.1799 in Dessau geboren. Er studierte Medizin, promovierte 1821 und ließ sich 1822 in Merseburg als Arzt nieder. 1840 beschrieb er erstmals die Symptome der später nach ihm benannten Schilddrüsenerkrankung, der Basedowschen Krankheit. 1841 wurde Dr. Basedow Sanitätsrat und 1848 zum Merseburger Kreisarzt ernannt. Carl Adolph von Basedow starb am 11.4.1854 in Merseburg und wurde auf dem Stadtfriedhof beigesetzt.
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Ernst Haeckel (1834-1919)
... wurde am 16.2.1834 in Potsdam geboren. Er wuchs in Merseburg auf und besuchte hier die Bürgerschule und das Domgymnasium. Nach dem Medizinstudium wechselte er zur Biologie und wurde 1862 zum Professor für Zoologie nach Jena berufen. Er begründete das Biogenetische Grundgesetz und veröffentlichte wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher. Am 9.8.1919 starb Ernst Haeckel in Jena.
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Friedrich Zollinger (1880-1945)
... wurde am 31.3.1880 in Wiesbaden geboren. Bevor Friedrich Zollinger 1918 in Merseburg zum Stadtbaurat berufen wurde, war er u. a. als Architekt und bis 1930 als Stadtbaurat tätig. Er mühte sich in der Folgezeit erfolgreich um die Lösung des Wohnungsproblems in Merseburg und seine von ihm erfundene Zollbauweise, eine Dachkonstruktion, fand breite Anwendung. Friedrich Zollinger entwarf außerdem für die Stadt einen Generalbebauungsplan mit großzügigen, weitsichtigen Projekten.
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Siegfried Berger (1891-1946)
... wurde 1891 in Merseburg geboren. Er promovierte 1918 zum Dr. phil. und arbeitete dann als Chefredakteur des "Merseburger Korrespondenten". 1927 wurde Berger Mitarbeiter der Provinzialverwaltung, 1928 Landesrat der preußischen Provinz Sachsen und 1945 Präsident des Regierungsbezirkes Halle-Merseburg. Siegfried Berger, der zugleich auch als Schriftsteller tätig war, veröffentlichte zahlreiche Publikationen. 1946 starb er in Halle und wurde in Merseburg auf dem St. Viti-Friedhof beigesetzt.
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Walter Bauer (1904-1976)
... wurde am 4.11.1904 in Merseburg geboren. Er absolvierte das Merseburger Lehrerseminar und arbeitete danach eine Zeitlang beim "Merseburger Korrespondenten". 1930 verzog er nach Halle. Im gleichen Jahr erschien sein zweites Buch "Stimme aus dem Leunawerk", das ihm das Lob angesehener zeitgenössischer Schriftsteller eintrug. Insgesamt veröffentlichte er etwa 90 Bücher. 1952 wanderte er nach Kanada aus, lehrte an der Universität Toronto und verstarb am 22.12.1976 in Toronto.
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Rainer Zille (1945-2005)
... wurde am 31.7.1945 in Merseburg geboren. Mit dem Bild "Merseburger Landschaft" hat er ein eindrucksvolles Zeitzeugnis der Industrieepoche seiner Heimatstadt geschaffen. Diese und viele andere Bilder von Rainer Zille, mit denen er nationale und internationale Anerkennung fand, wurden im September 2012 in der Domgalerie im Kunsthaus Tiefer Keller ausgestellt. Der gelernte Destillateur und Forstarbeiter studierte von 1967 bis 1972 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. In den 1970er Jahren bestimmte er das Bild der Dresdner Kunst maßgeblich mit. 2003 erhielt er den Bautzener Kunstpreis. Im Jahr 2004 übersiedelte er nach Saaldorf, wo er am 15.10.2005 starb. Seine Werke sind u. a. in den ständigen Ausstellungen der Städtischen Galerien Dresden und der Kunstsammlung Neubrandenburg zu sehen.
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