Vorderer und Hinterer Gotthardteich
Die Anlagen um den Gotthardteich unmittelbar angrenzend an das Stadtzentrum und Teil einer der reizvollsten Grünzüge der Stadt Merseburg stellen etwas Besonderes dar. Sie bieten Einwohnern und Besuchern zu jeder Jahreszeit Rückzugsmöglichkeiten im hektischen Alltagsleben und Ruhe sowie Entspannung. Mitten in der Stadt - ein Hauch von Idylle! Seit Jahrhunderten gehört der Gotthardteich zu Merseburg. Seinen Ursprung nahm er in einem Steinbruch, aus dem das Material zu mancherlei Bauten in Merseburg entnommen wurde. In den letzten Jahrhunderten hat der Gotthardteich viele Veränderungen erfahren.
Der nachhaltigste Eingriff erfolgte durch den Bau der im Sommer 1846 eröffneten Linie der Thüringer Eisenbahn und führte zur Teilung des Teiches in den Vorderen und Hinteren Gotthardteich. In den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Gestaltung der Anlage am Gotthardteich durch die Stadtverwaltung viel Aufmerksamkeit geschenkt. Besonders der hintere Teil des Gotthardteiches wurde grundlegend verschönt, u.a. mit einem Rosarium mit zehntausend Rosen. Erst 1992 konnte mit Errichtung des jetzigen Rosengartens mit 14 500 Rosen in 92 Sorten wieder an diese Tradition angeknüpft werden. Von Juni bis September verzaubern die Blütenpracht und der Duft der farbenprächtigen Rosen nicht nur die Merseburger.
Der Vordere und der Hintere Gotthardteich wurde in den sechziger und siebziger Jahren nach mehrmaliger Entschlammung zu einem Naherholungsgebiet für die Bevölkerung mit ca. 17 km Parkwegen gestaltet. Anfang der neunziger Jahre wurde über die Neugestaltung der Freiflächen am Vorderen Gotthardteich nachgedacht. Schön gestaltete Rasen- und Gehölzflächen mit vielen Sitzmöglichkeiten laden seit 1996 Besucher am Westufer zum Verweilen und Entspannen. Im Oktober 2000 wurden die Freianlagen am Nordufer umgestaltet, 2002 am Südufer und im Juni 2003 begann die Sanierung des Ostufers. Schwerpunkt der Gestaltung des Ostufers war der Bereich des ehemaligen Lenindenkmals.
Hier entstanden Pergolen aus Sichtbeton und Edelstahl mit vielen Sitzmöglichkeiten, die Kletterpflanzen beranken. Die Wahl des Materials und dessen Gestaltung soll eine Verbindung zur modernen Formensprache der Architektur am Kliaplatz und somit zur Innenstadt herstellen. Erneuerte Wege und Treppenanlagen, verjüngte Gehölzbestände, attraktive Staudenpflanzungen sowie verschiedene Möglichkeiten des unmittelbaren Erlebens von Wasser durch den Quellstein am Nordufer, die Wasserplattform am Ostufer und die Wasserkanzel am Südufer erhöhen die Attraktivität dieses Freiraumes nachhaltig und bieten Erholung sowie Anregung für Jung und Alt. Am Gotthardteich bauten Generationen in Jahr-hunderten und so wird es auch in Zukunft sein.