Otto Mellies bei den DEFA-Filmtagen
Unsere Gäste durften sich ihre Filme aussuchen eine andere und ebenso spannende Herangehensweise. Im Ergebnis hat sie zu interessanten Filmen geführt, wie es sich aus dem Programm entnehmen lässt.
Otto Mellies hat sich den zweiten Teil vom Fernsehmehrteiler Dr. Schlüter gewünscht. Er konnte sich daran erinnern, dass einige Szenen in Leuna gedreht wurden und die Filmleute in Merseburg übernachtet haben. Demzufolge haben wir uns mit dem Deutschen Rundfunkarchiv in Verbindung gesetzt und für den 2. April 2016 den Fernsehfilm geordert. Was Otto Mellies nicht wusste, der Chemiestandort Leuna begeht 2016 sein 100-jähriges Bestehen. Auch wenn die Filmhandlung nicht unbedingt der Geschichte des Leuna-Werkes entspricht, zeigt sie dennoch auf, wie die deutsche Industrie, einschließlich der chemischen Industrie, während des zweiten Weltkrieges in den von Deutschland eroberten Gebieten agierte. Das ist Teil der Industriegeschichte, der sich zu stellen ist.
Im Film geht es aber auch um die persönliche Stellung zum Beruf, zur Kariere, zu Wertevorstellungen und über die Frage, ob es eine Wissenschaft außerhalb der gesellschaftlichen Realität geht. Eine Fragestellung die heute nicht an Interesse und Aktualität verloren hat.
Der Fernsehmehrteiler lief Ende der 60er Jahre im DDR-Fernsehen. Dr. Christoph Günter, Geschäftsführer der Infra-Leuna, gehört nicht der Generation an, die damals vor dem Fernsehapparat saß. Wir haben uns sehr gefreut, dass er sofort bereit war, die Moderation zum Filmgespräch mit Otto Mellies zu übernehmen. Es kann sehr spannend werden.
Im Programm steht vor vielen Veranstaltungen DEFA-Kurzfilm. Zu Zeit der DEFA war es üblich, dass in den Kinos vor dem Hauptfilm auch ein Kurzfilm gezeigt wurde. Die DEFA-Stiftung hat nun begonnen, diese Kurzfilme wieder aufzuarbeiten und anzubieten. Diese Gelegenheit haben wir genutzt und einige der Kurzfilme bestellt. Es sind meist Kinderfilme, die zu mindestens der älteren Generation der Zuschauer noch in Erinnerung ist und wir hoffen sehr, dass das Wiedersehen mit diesen Filmen Freude bereitet.
Dr. Halina Czikowsky