Zum Gedenken an die Opfer des 6. Dezember 1944

Am Freitag, dem 6. Dezember, wird es 75 Jahre her sein, dass Merseburg und Umgebung den wohl schlimmsten Tag in mehr als 1000-jähriger überlieferter Geschichte erleben musste.

Der fünf Jahre zuvor 1939 von Deutschland ausgegangene Krieg war im Mai 1944 auch hier in der Heimat angekommen. Die Alliierten begannen am 12. Mai eine Luftangriffsoffensive auf die Mitteldeutsche Treibstoffindustrie mit den Anlagen in Leuna und den Wohngebieten in Merseburg und Umgebung. Am 25.11.1944 gab es den bis dahin schwersten Luftangriff auf Merseburg mit ca. 1000 Sprengbomben. Mehr als 200 Menschen wurden dabei getötet und verwundet.

Am Nikolaustag 1944 kamen um 11:40 Uhr wieder amerikanische Bomber mit der gleichen Bombenfracht. Am Abend gegen 20:25 erschien die englische Royal Air Force und warf 800 Sprengbomben, 100 Luftminen, 300 Phosphorbomben und 3000 Stabbrandbomben auf Merseburg. Dieser Doppelangriff forderte erneut etwa 200 Tote und Verwundete. Mehr als 4500 Wohngebäude wurden zerstört und 8000 Menschen obdachlos.

Zum Gedenken an diese schlimme Zeit vor 75 Jahren und die damals zu beklagenden Menschenleben werden am Freitag, dem 6. Dezember, um 11:40 Uhr alle Merseburger Glocken läuten. Um 12 Uhr laden die katholische und evangelische Kirchengemeinde zu einem Friedensgebet in die St. Norbert Kirche in der Bahnhofstraße ein. Blumen, Kränze und Kerzen werden anschließend zum Gebäude Markt 1 gebracht und unter dem Banner „Nie wieder Krieg“ abgelegt.