Perspektiven für das ehemalige Polizeirevier
Über ein halbes Jahr lang haben sich 20 Masterstudierende der Berliner Hochschule Beuth unter Leitung von Prof. Mara Pinardi und Dipl.-Ing. Alexandra Schubert in Merseburg mit Fragen der Stadtentwicklung auseinandergesetzt. Die Ergebnisse wurden in der Ausstellung „Merseburg – Perspektiven für das ehemalige Polizeirevier“ vorgestellt, die die Stadt Merseburg und das Kompetenzzentrum Stadtumbau des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam organisierten.
Aufgabe des Masterprojekts war es, für das seit nunmehr zwölf Jahren leerstehende ehemalige Polizeirevier in der Siegfried-Berger-Straße neue Nutzungsoptionen verbunden mit realisierbaren architektonischen Lösungen aufzuzeigen. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt und mit ihren Schwächen und Potentialen bildete einen wesentlichen Aspekt bei der Suche nach einer passenden Nutzung für das Gebäude. Die Stadt Merseburg als Dom- und Hochschulstadt besitzt umfangreiche Potentiale, etwa für eine Stärkung des Tourismus und der Lebendigkeit in der Innenstadt.
Zur Festlegung der neuen Nutzung sollten Szenarien unter Berücksichtigung der besonderen zentralen Lage und der möglichen Synergien entwickelt werden. Insgesamt fünf Ideenvorschläge entstanden im Ergebnis einer Begehung des Objektes und der Analyse des unmittelbaren Umfeldes sowie der Gegebenheiten in Merseburg. Die Ideen reichen von einem studentischen Wohnheim mit Cafe oder eine Aisbildungsstätte, über ein Hotel mit brauerei, bis hin zu einer Mischnutzung aus Wohnen/Food Market/ Sport/Co-Working und Veranstaltung. Alle Projekte berücksichtigen die weitere Nutzung des Anbaus aus den 1980er Jahren.
Stefan Vrana und Robin Vögele stellten ihren Entwurf "Vitaly - Frischer Wind für Merseburg" persönlich vor. Sie zeigten, wie sich Studenten an der Vitalisierung der Stadt beteiligen könnten, in dem sie diese mit Bewohner zusammenbringen wollen. Haupthaus und Anbau sollen Zimmer mit Nass- und Kochzelle erhalten. Ein Hostel mit Restaurant, ein Club im Untergeschoss, Übungsräume, Ateliers und ein Veranstaltungsraum im Dachgeschoss sollen entstehen. Darüber hinaus ein Park mit viel Grün.
"Aus dem unvoreingenommenen Blick der Studierenden sind tolle Ideen entstanden" fasste der Leiter des Stadtentwicklungsamtes, Ivo Walther, bei der Vorstellung der Ideenvorschläge zusammen. Diese können Investoren, die sich für die Entwicklung des Hauses engagieren wollen, angetragen werden.