Gelungener Auftakt unserer StadtführerInnen

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Einen sehr gelungenen Auftakt 2022 hatten die Merseburger StadtführerInnen mit ihrer Jahresanfangsführung, zu der sie Merseburger und Gäste am 29. Januar unter dem Motto „Wo Merseburgs Geschichte ihren Anfang nahm“ herzlich einluden. Auf dem Weg zur ältesten Siedlung auf dem Gebiet um das Petrikloster lauschten viele Interessierte den Geschichten und Begebenheiten aus der Historie und der Gegenwart.

Herzlich begrüßt wurden sie von der Laternenrese (Christa Tippelt) am Gesundheitszentrum. Gemeinsam mit dem Stiftshauptmann (Angela Biemann) und Frau Holle (Ines Pfuhl) gab sie einen kurzen Ausblick auf den sehr kurzweiligen Rundgang an besondere Merseburger Orte der ältesten im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnten Siedlung – der Altenburg.

Das Thema und die Standorte der Jahresanfangsführung wurden passend zum städtischen Jahresthema ausgewählt, denn Merseburg widmet das Jahr 2022 dem Mediziner Carl von Basedow, der sich vor 200 Jahren  in Merseburg niederließ und die nach ihm benannte Basedowsche Krankheit beschrieb. So erfuhren die Gäste viel über die Entwicklung des Standortes: über das jetzige Gesundheitszentrum (ehemals Landesversicherungsanstalt, später Lazarett, danach das sogenannte Säulenkrankenhaus), über das neue Carl-von-Basedow-Klinikum und seinen berühmten Namensgeber, über frühere Methoden der Heilung durch Götter und über die Geschichte des Namenszugs der Straße „Weiße Mauer“. Magisch an dieser Stelle: Stadtführerin Ilka Biemann beim Rezitieren einer der Zaubersprüche – die Heilung eines Pferdefußes.

Auf dem weiteren Weg nutzte Stadtführer Lutz Brückner die Gelegenheit, eine Einladung zu einer Fahrt mit der mit 31 km längsten Straßenbahnlinie Deutschlands auszusprechen. Am Standort eines ehemaligen Zollinger-Wartehäuschens nahe der ehemaligen „Klause“ erzählte er von längst vergangener Straßenbahnromantik, einem Bremsaussetzer mit schweren Folgen und dem glücklichen Umstand, dass das Krankenhaus gleich in der Nähe war. Im Anschluss erzählte der Klausner (Thomas Schültke) aus seiner Geschichte und seines Wohnortes - der ehemaligen Klause aus dem 13. Jh. am Klausentor. Sehenswert ist auch das am Standort der ehemaligen Klause seit 1671 stehende, denkmalgeschützte Gebäude nach seiner aufwändigen Sanierung.

Weiter ging es mit vielen Geschichten am Rande hoch zum Petrikloster. Der Stiftshauptmann erzählte über die ehemalige Mauer entlang des Straßenzugs, die den Waisenhausgarten umgab und das ehemalige Klausentor, welches verschwand, als man die Mauer nicht mehr brauchte. Herzogin Christiane (Katja Finger), die als Gattin von Herzog Christian herzoglich mit Knicks und Diener begrüßt wurde, erzählte von ihrer Verbundenheit zu Merseburg, ihrem Einsatz und Wirken für die Waisenkinder mit dem Bau eines Waisenhauses und dem Erhalt einer Schulbildung. Dankbar sei sie – Herzogin Christiane –, dass man sich ihrer immer noch erinnere, denn ihr Wappen sei am Giebel des Hauses zusehen.

Zum Abschluss der Jahresanfangsführung staunten die Gäste über die Arbeiten am ehemaligen Petrikloster. Thomas Engelhard vom Förderkreis „Klosterbauhütte“ begrüßte die Gäste im Klostergarten, erzählte über die Geschichte des Petriklosters, die Arbeit des Vereins und dessen Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der Stadt. Aufgrund der Sanierungsarbeiten war es leider nicht - wie angekündigt - möglich, in das warme Winterrempter zugehen. Die Einladung, den Klostergarten zu besichtigen, wurde gern von einigen BesucherInnen angenommen.

Am Ende stand fest: Die Merseburger StadtführerInnen haben die Gäste auf wunderbare Weise unterhalten. Die Gäste hielten trotz teilweise stürmischen Windes und auch etwas Kälte bis zum Ende durch und dankten mit einem herzlichen Applaus.

Jeden Samstag laden unsere StadtführerInnen zum Rundgang durch unsere zauberhafte Stadt ein. Alle interessierten MerseburgerInnen und Gäste sind herzlich willkommen. Treffpunkt ist 10:00 Uhr an der Tourist-Information, Burgstraße 5. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 €. Der Rundgang dauert ca. 1,5 h. Am 26. Februar, 14.00 Uhr gibt es eine weitere Erlebnisführung anlässlich des Weltgästeführertages, der bundesweit unter dem diesjährigen Motto „Mit Leib und Seele“ steht. Auf dem Weg von der Hölle in Richtung Ständehaus lernen Sie alte und neue Wirtschaften sowie ihre wandelbaren Geschichten kennen. Auch manch genussvolle Erzählung von den Auswirkungen des Merseburger Bier´s gibt es zu hören. Also auf zum nächsten Stadtrundgang! Wir bitten alle Teilnehmenden sich an die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten.

Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Hölle
Dauer: 1,5 h, kostenfrei

Um Voranmeldung wird gebeten unter: Tel.: 03461 214170, info@merseburg-tourist.de