Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938 in Merseburg

9. november 2023

Anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome laden das Bündnis Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage, das evangelische Kirchspiel, die katholische Kirchgemeinde, die neuapostolische Kirche Merseburg, der Förderkreis Willi-Sitte-Galerie e.V. und die Stadt Merseburg zu drei kostenfreien Gedenkveranstaltungen ein. Mit dem Stolpersteinrundgang des Bündnisses Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage wird der Gedenktag eröffnet. Treffpunkt ist der Stolperstein für Henriette Pakulla am Neumarkt 72 um 16:30 Uhr. Bei dem folgendem Rundgang durch die Stadt, werden weitere Stolpersteine besucht bzw. geputzt und die benannten Personen vorgestellt und ihrer gedacht.  Im Anschluss um 18 Uhr findet eine gemeinsame Gedenkandacht der Kirchen der Stadt Merseburg und der Stadt Merseburg unter der Überschrift „Brücken bauen“ in der Stadtkirche St. Maximi statt. Neben dem Grußwort des Oberbürgermeisters kommen Vertreter und Vertreterinnen der Merseburger Kirchen zu Wort. Den Abschluss und Ausklang des Gedenktages bildet die Veranstaltung  „Freylekh un Lebedik feat. Eric Piltz“ mit Live Musik und Texten jüdischer Autoren in der Willi-Sitte-Galerie Merseburg um 19:15 Uhr.  Die Jazzmusiker Max Loeb (Gitarre) und Vinzenz Wieg (Klarinette) werden vom  Dresdner Wortkünstler Eric Piltz unterstützt.  Der Eintritt ist frei.

Hintergrund:
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 begann im nationalsozialistischen Deutschen Reich die offene, systematische Judenverfolgung. In den Novemberpogromen zeigte sich der gärende und weit verbreitete Antisemitismus. Unzählige Synagogen und jüdische Einrichtungen wurden in Brand gesetzt und demoliert. Tausende jüdischer Geschäfte wurden zerstört und geplündert, jüdische Menschen wurden ermordet oder durch die Gewaltaktionen in den Suizid getrieben. Während und unmittelbar in Folge der Pogrome kamen weit über 1.300 Jüdinnen und Juden zu Tode.