Franzosen entecken über 1000-jährige Merseburger Geschichte
„Wir freuen uns, hier in Merseburg zu sein, denn im Gegenteil zu unserer Stadt Châtillon, ein Pariser Vorort, ist Merseburg so reich an Geschichte“, berichtet Madame Sozeau, Deutschlehrerin des Collège George Sand in der Merseburger Partnerstadt Châtillon. Gemeinsam mit ihren Schülern verbringt sie ihm Rahmen des deutsch-französischen Schüleraustausches vom 3. bis 10. April eine Woche am Domgymnasium in Merseburg. „Die Schüler haben sogar eine Domführung auf Französisch für ihre Austauschpartner vorbereitet. Das war beeindruckend und überhaupt ist der Austausch Symbol einer gelebten Städtepartnerschaft, “ resümiert Annett Engler, Französischlehrerein am Domgymnasiums.
Beim Austausch geht es nicht darum, der Grammatik den letzten Schliff zu verpassen. Es geht darum, Schülern interkulturelles Wissen zu vermitteln und Strategien in die Hand zu geben, sich verbal oder nonverbal verständlich zu machen. Zur Begrüßung der Franzosen bereiteten die Schüler des Domgymnasiums eine Power-Point-Präsentation über Sachsen-Anhalt, die Stadt Merseburg und das Domgymnasium vor, die sie auf Französisch vorstellten. Die Schüler beschäftigen sich mit Symbolen der Partnerstadt. Beim Sticken des Merseburger Raben oder der Eule, dem Symbol des Domgymnasiums, setzen sie sich mit der Bedeutung der Tiere, die im jeweiligen Land ganz anders sein kann, auseinander und fertigen sich ein Erinnerungsstück, das sie immer an diesen Aspekt erinnern wird. Durch den seit 2013 bestehenden Austausch entsteht durch die Freundschaft zwischen den Austauschpartnern eine persönliche Verbindung zur Partnerstadt. Die Erinnerungen daran werden in Collagen festgehalten, die die Austauschpartner gemeinsam gestalten.
Im November dieses Jahres werden die deutschen Schüler der 8. Klassenstufe des Domgymnasiums in die Merseburger Partnerstadt Châtillon reisen. Madame Sozeau, die den Austausch in Châtillon plant, verrät: „Wir spielen mit dem Gedanken einen Blog zu machen, über den sich die Schüler auch aus der Entfernung schreiben können und so in Kontakt bleiben. Wir möchten gern den französischen Wikipedia-Eintrag unserer Partnerstadt Merseburg ausbauen und mit den Schülern im November gemeinsam daran arbeiten.“
Und es sind nicht allein die Fremdsprachenlehrer der jeweiligen Schulen, die den Austausch so lebendig machen. „Einen ganz großen Anteil am Erfolg haben auch immer die Gastfamilien, die sich in der Freizeit und an Wochenenden um das Wohl der Austauschschüler kümmern. Es ist schön zu sehen, dass sich Familien Zeit nehmen und sogar Ausflüge mit unseren Schülern bis in die Bundeshauptstadt unternehmen. Dafür sind wir sehr dankbar, “ betont Annett Engler, die in diesem Jahr das erste Mal den Austausch in Merseburg organisiert und betreut.