Auf der Merseburger Radrennbahn rollen wieder die Räder
Am 6. Juni erstrampelten sich vier Merseburger, an der Spitze der Oberbürgermeister, die Voraussetzungen zum Erwerb des Sportabzeichens. 58 Runden, gleich 20 km in der respektablen Zeit von 42 Minuten. Alle Achtung und die anwesenden Radsportfreunde im Beisein der Präsidentin des KreisSportBundes, Angela Heimbach, spendeten entsprechend Beifall. Das Fazit aber: Auf der Merseburger Radrennbahn kann wieder Rad gefahren werden. Wiedersehensfeier mit Aufbruchsstimmung zum Projekt Radrennbahn.
Ehemalige Radsportler, Trainer, Übungsleiter und Radsportinteressenten trafen sich nachmittags am 9. Juni in der Gartenanlage "Gut Grün" in Merseburg. Besonders herzlich begrüßt wurde Olympiasieger und mehrmaliger Weltmeister im Bahnradsport, Jens Lehmann. Mit dem Rennrad aus Magdeburg angekommen war Stefan Thomè, Geschäftsführer des Landesbundes Radsport Sachsen-Anhalt.
Zu Beginn des Treffens überreichte der Karikaturist und ehemalige Radrennfahrer JoBe` allen Anwesenden eine bunte Illustration mit dem Titel: RADRENNBAHN MERSEBURG: Wenn nicht heute und jetzt - wann dann? Viel Gesprächsstoff gab es zur Wiederbelebung der Radrennbahn Merseburg. Vorschläge zur Nutzung der Radrennbahn wurden aufgenommen, über die Strukturierung eines Vereinslebens und die Gestaltung der Radrennbahn gesprochen.
Zwischendurch stand eine Besichtigung der Radrennbahn an. Natürlich nutzten einige Sportfreunde die Gelegenheit, mit dem Rennrad einige Runden auf der Merseburger Bahn zu drehen. Mittendrin Olympiasieger und Weltmeister Jens Lehmann. Er war von dem Oval sehr angetan. An seine Siege auf dieser Bahn im damaligen Kinder- und Jugendbereich konnte er sich noch gut erinnern.
Die Lust zum Fahren auf der Radrennbahn wurde bei allen Sportlern wieder geweckt. Zum Ziel waren sich alle einig. Der Radsport auf der einzigen Radrennbahn in Sachsen-Anhalt muss zum Leben erweckt werden. Der Kinder- und Jugendsport soll im Mittelpunt stehen, junge Menschen sollen an den Radsport herangeführt werden und ein stetiger Trainingsbetrieb und Radrennen wie einst sollen hier wieder stattfinden. Bevor es aber soweit ist, sind noch viele Arbeiten an der Bahn, im Gelände und im Sozialbereich notwendig. So wurde schließlich noch am gleichen Abend ein 5-Personen-Gremium gebildet, welches die nächsten Schritte für das Zustandekommen einer Merseburger Radsportgemeinschaft begleiten soll.
Wir suchen Interessenten, Freunde des Radsports, die an einem Vereinsleben und der Merseburger Radrennbahn interessiert sind und aktiv mitwirken wollen. Am 01. August 2023 wird der Landessportbund Radsport die Radrennbahn in Verantwortung und auch die Vergabe von Nutzungszeiten der Bahn übernehmen.
Andere Radsportvereine haben bereits großes Interesse zum Trainieren auf der Merseburger Radrennbahn angezeigt.
Sobald wir in Merseburg die Rahmenbedingen zur Nutzung der Bahn erhalten, werden wir mit vielen Freundinnen und Freunden des Radsport die Wiederauferstehung unserer traditionsreichen Radrennbahn mit Hals- und Beinbruch befahren.
Quelle Text und Fotos: Peter Petzold / Joachim Becker
Gremium Radrennbahn Merseburg